22.8.65

22.8.65

Die Fahrt ist beendet!


18.8.65 21:30 - Ali

18.8.65 21:30

Im Zug von Fort William nach Edinburgh
wir sind seit heute morgen 9:30 unterwegs.
Gestern war nicht besonderes mehr.
Wir haben mit den Engländern gesungen, aber einige hatten an unserem singen etwas aus zu setzen (keine Engländer!)
Die Überfahrt war zwar stürmisch, aber nur kurz (25min).
In Fort William hatten wir längeren Aufenthalt. Fast alle haben in einem „Tea-shop“ Fish and Chips gegessen.
Wenn man dort aß bekam man Brot dazu gereicht und durfte -,4,- bezahlen. Nahm man die gleiche Menge auf die Faust (in Tüte selbstverständlich) und ohne Brot, so kostete es nur -,1,9!
Für den restlichen teil der Fahrt (bis Berlin) haben wir jeder 2,-,- ausgezahlt bekommen.
Das ist mehr als jemals zuvor!
Um 22:30 werden wir in Edinburgh ankommen. Dann werden wir uns noch ein Schlafstätte suchen müssen.
Wahrscheinlich in einem Park.
Übrigens schreibe ich im fahrenden Zug!





Ali

17.8.65 18:11 - Ali

17.8.65 18:11

Eben spielte Klaus „Wir sind eine Jungenschar...". Das ruft „Jugenderinnerungen“ wach. Es war das erste Lied, was ich bei den Pfadfindern lernte. Heute kann es noch kaum einer. Ich erinnere mich, wie wir Wölflinge von Heimabend nach hause gingen und noch den ganzen Heimweg das Lied sangen. Auch dann noch, als ein teil den Jungfernheideweg weiterging, ein anderer durch den Park... ... ...
Doch zurück in das Jetzt.
Wir hatten zwei volle tage frei bekommen.
(den 16. und 17. August).
Ch packte also meinen Affen aus und um, borgte mir von Karu einen Kompass, von Nöck und zog zwischen 10:30 und 10:45 los. Ich wollte bis zur 1. Brücke die hinter der Jugendherberge laufen und von dort aus in die Cuillin Hills.
Aber noch vor der Brücke nahm mich ein Tommy mit seinem Land-rover mit.
Er fuhr nach Portree. Ich ließ mich bis zum Sligachan Inn mitnehmen. (Wo sich Klaus in den... (Bauch natürlich) beißen wollte, weil er den Bus anhalten ließ, um eine Brücke, vor duftem Hintergrund, zu fotoknipsieren und als wir dann weiter fuhren, sah, daß hinter der neuen eine alte Brücke war.)
Also an dem ort stieg ich aus, fragte in dem Hotel eine halbe Stunde nach Brot und Butter, bis ich das endlich von der Chefin sehr freundlich einschließlich „receipt“ bekam.
Dann zog ich in Richtung Süd-Westen los.
Nach einiger zeit konnte ich zwischen zwei Bergpässen wählen und nahm glücklicherweise den „rechten“(in jedem sinne).
Wo sich der „Allt Dearg Beag“ in zwei Arme trennt mach ich (um ungefähr 13:00) Mittag.
Oh diese „midges“! Ich kam kaum zum essen!
Dan wollte ich durch die Schlucht „Am Bastell“ weiter. Über mir 30-50m Steile Felswand, nach unten das Gleiche. Der „Weg“ wurde immer schwieriger, bis ich nach eine Stunde aufgeben mußte. Stand ich mit dem Rücken zum Abgrund zog mich der Affe hinunter, stand ich anders herum schob er mich hinab.
Ich traute mich nur noch auf allen vieren weiter, bis es nicht mehr ging.
Zurück noch mal eine halbe Stunde, bis ich halbwegs aus der Schlucht heraus war, dann einen anderen weg über „Meall Odhar“ und „Tobar nan vaislean“ bis ans Ende des letzterem.
Dort (um 17:00) suchte ich eine einiger maßen Windgeschützte Nacht „Unterkunft“ und kletterte dann weiter auf Tobar nan Vaislean herum.
Die Felsen waren furchtbar, alles lose, kaum ein sicherer halt.
Zum Lagerplatz zurückgekommen, aß ich in mitten einer Schafherde Abendbrot.
Später kamen aus dem Glen Brittle Wolken angezogen, tiefer als ich und schön weiß. An der Felswand krochen sie langsam herauf zu mir und senkten sich dann wieder hinunter.
Um 21:00 krabbelte ich ins Bett, obwohl es noch hell war. Hier oben waren übrigens keine Mücken.
Ich zog die Decken und die Kohtenbahn über den Kopf, damit es dunkel wurde, den Poncho aber nicht, damit er nicht von innen naß wurde.
Ich hörte nur noch Bachrauschen und die Schafe blöken.
Dann schlief ich ein.
Um Mitternacht fiel mir ein, daß ich meine Taschenuhr nicht aufgezogen hatte. Ich wachte auf und zog die Uhr dasselbe (nämlich auf) und schlief weiter.
Heute morgen blieb ich dann bis 9:00Uhr liegen, obwohl ich schon um 6:30 wach geworden war. Ich stellte fest, daß alle Schafe weg und in meinem Kochgeschirr, aus dem ich in der Nacht getrunken hatte, ein Regenwurm war.
Bald kam ein Schäfer mit zwei Hunden der mich fragte, ob es nicht in der Nacht zu kalt gewesen wäre, und mir dann mitteilte, daß er mit einigen anderen Leuten – die ich später sah – die Schafe ins Tal treiben wollte.
Ich wollte mich dann zum Abmarsch fertig machen, das klappte jedoch nicht ganz. Es begann nämlich zu regnen!
Ich hockte mich mit meinem Gepäck unter den Poncho und wartete.
Dann Frühstückte ich erst einmal (unterm Poncho) und wartete weiter.
Aber die Zeit wurde mir zu lang.
(Unterm Poncho) packte ich meinen Kram zusammen und rollte, mit vieler Mühe, meine Decken (schon wieder unterm Poncho) legte die Kohtenbahn zusammen (immer noch unterm Poncho) und schnürte den Affen zu ( an der selben Stelle). Dann marschierte ich los (wieder unter „ihm“ ).
Ich krabbelte also die steile und geröllige Wand zum Coire na Creiche hinunter. Hier unten regnete e nicht mehr. Ich aß ein zweites Frühstück, zog mir die Gummistiefel an, packte den Poncho weg, und ab gings über den Sumpf in Richtung „Brücke“ die ich wie auch einige andere, weiter entferntere orte von meinem Schlafplatz aus hatte sehen können.
Von der Brücke aus wanderte ich dann weiter die Straße in Richtung Jugendherberge, bis diese in Sicht kam.
Dann ging ich über den Fluß aß Mittagessen und hielt Mittagsschlaf bis 15:30, packte meinen Krempel zusammen und zog zur SYH (Scottisch-Youth-Hostel).

Ali

16.8.65 - Ulf

Ich ging auf einen Berg, der dem Heim gegenüber liegt. Dort sonnte ich mich und ging dann zum Bauernhof, um etwas einzukaufen. Am Strand traf ich die Trulalas, die sich dort den ganzen Tag sonnten. Ali wollte übrigens auch in die Berge.
Jetzt werde ich vom 14.8. weiter berichten:
Also wir wuschen uns nacheinander und dann gingen die am vorherigen Abend bestimmten (Otto, Ali, Horst und ich) zum Milchwagen, dort hörten wir, daß alle mitfahren könnten.
Die fahrt wurde sehr eng. Wir fuhren nach Tabeht. Unterwegs entschloß sich die Führung noch heute, nach Sky zu fahren. Also machten wir von Tabeht eine Rundfahrt und fuhren noch am gleichen Tag abends nach Sky. Auf Sky suchten wir die Jugendherberge auf. Es war wie bereits erwähnt nur ein kleines Haus, und wir (die Jungen) mußten in einem Schuppen neben der Herberge, der als Schlafraum eingerichtet war, schlafen.
(Das weitere berichtete schon Ali).

Ulf

16.8.65 4:00PM - Ali

16.8.65 4:00PM

Vor 1 Minute konnten wir ins Jugendheim gekommen.
Achtung Hajo kommt.
Ich werde mir jetzt etwas kaufen, und dann zu Mittag essen.
(4:15PM) Hm... das hat geschmeckt, oder besser schmeckt noch immer. Hajo murkts in der Küche, die anderen sind noch nicht hier.
Heute morgen wurden wir um 7AM geweckt, wir standen aber erst um 8AM auf. Frühstück aßen wir in Gruppen.
(d.h. Rolli und Christa die eine, ich die zweite und der Rest die dritte) zum Frühstück aßen wir die Eier, die wir noch gestern Abend auf einer Farm geholt hatten. Ich bekam nur eins, trotzdem ich als erster gesagt hatte, daß ich gerne zwei möchte, und sogar zwei bezahlt hatte.
Nach dem Frühstück bekamen wir bis heute Abend frei.

Nachtrag: zwei Tage, nicht nur einen!

Ali

15.8.65 19:54 - Ali

15.8.65 19:54

Jugendherberge Glen Brittle.
Wir haben uns hier zusammen gesetzt um zu singen.
Heute morgen haben wir ziemlich lange geschlafen. Um 9:00Uhr kam die Herbergsmutter in unseren Schlafschuppen, (wir schliefen nicht in der eigentlichen Jugendherberge) und sagte: „It´s 9 o`clock“.
Es dauerte noch eine ganze weile, bis wir aufstanden.
Man bemühte sich dann um einen Bus.
Um 13:30 sollte er kommen. Ungefähr um 16:00 konnten wir losfahren.
13 Mann und Gepäck in einem 11 Plätze-Bus! Ottscher Fluch!
Zum Glück kamen wir alle in der Jugendherberge unter. Wenn auch der große Schlafsaal entsetzlich ist.
Ich schlafe zum Glück mit in einem kleinen Sechs-Mann-Raum.
Jetzt will ich mich aber aufs singen stürzen.



Ali

14.8.65 10:58 - Ulf

14.8.65 10:58

Ich liege bereits im Bett, während ich hier schreibe, unterhalten sich die Trulalas über die schottischen Toiletten, Karu erzähl gerade, daß er sich nie richtig auf fremde Toiletten setzt.
Uff_ Jetzt fangen die Trulalas an zu singen.
Aber jetzt weiter im Text.
Gestern wollten wir auf Lewis zelten, doch dann kam ein Pfadfinder-Leader, der uns in ein schottisches Pfadiheim einlud.
Dort aßen wir Abendbrot, nachdem Hajo, Ali und ich den größten Dreck entfernt hatten, da die dortigen Pfadfinder in der Nacht zuvor dort eine Fehte abgehalten hatten.
Übrigens die Trulalas fetzen sich gerade an. Claudius braucht übrigens eine von mir „zu oft gebrauchte Redewendung“ (Why that).
Also ich war bis gestern Abend gekommen. Heute morgen wurden wir von Horst geweckt. Nachdem wir uns einer nach dem anderen gewachsen hatten, aßen wir.
Nöck hat Licht ausgemacht...

15.8.65 - Den letzten Satz schrieb ich schon im Dunkeln.

Ulf